Kleine Gärten brauchen langsamwüchsige und kleinkronige Bäume, die auch im ausgewachsenen Zustand nicht überdimensioniert sind.
Ein verbreiteter Irrglaube ist, man könne einen Baum durch entsprechenden Schnitt klein halten. Jeder Baum hat das Bestreben, seine genetisch vorgegebene Größe zu erreichen. Bei einem Obstbaum wird die Endgröße durch die Unterlage bestimmt.

Man sollte sich also bei der Neupflanzung überlegen, wieviel Platz man zur Verfügung hat und den Baum/Strauch danach auswählen. Ansonsten ist man ständig dabei, das Gehölz durch verstümmelnde Schnittmaßnahmen in seinen Grenzen zu halten.

Vogelbeere

Vielleicht ist es ja auch einfach so, dass der Platz im Vorgarten nicht ausreicht für einen Baum und man besser auf mehrere Sträucher ausweicht, die sich dann in ihrem natürlichen Wuchs entfalten können.
Wenn man also gut wählt, dann kann man sich das Schneiden über viele Jahre hinweg sparen (Obstbäume ausgenommen), und im Gegensatz zu den Formschnitthecken werden unsere Sträucher blühen und Früchte tragen. Wildsträucher im Garten, seien es einzelne Exemplare oder sogar lange, doppelreihige Hecken, bedeuten Nahrung, Rückzugs- und Überwinterungsmöglichkeit für unzählige Tiere. Für uns bedeutet es Schönheit und Schmuck in unserem Garten. Und aus den Früchten können wir uns im Herbst leckere, vitaminreiche Säfte, Marmeladen und Liköre zaubern.

Kornelkirsche

Um auf den immensen ökologischen Wert der Wildsträucher zurückzukommen: Wusstet ihr, dass sich von der Salweide, dem schwarzen Holunder oder der Eberesche jeweils über 100 Insektenarten ernähren?
Wisst ihr, wie viele es bei der Forsythie sind, die gefühlt in jedem noch so kleinen Garten vertreten ist?

Schwarzer Holunder