Zuerst einmal ein wichtiger Hinweis zum Boden. Oft ist nicht bekannt, dass die meisten, sprich ungefähr 1300 unserer heimischen Pflanzenarten einen sehr mageren Boden bevorzugen, also ein Substrat, das man in unseren Hausgärten kaum mehr findet. Dagegen stehen gerade mal 70 Arten, die nährstoffliebend sind. Diese Magerbeet- und Kiesgartenpflanzen sind äußerst anspruchslos und vertragen Trockenheit, ein entscheidender Vorteil in Zeiten der Klimaerwärmung.

Aber Achtung - diese Standorte haben absolut nichts zu tun mit den vliesunterlegten, leblosen Schotterwüsten, die die letzten Jahre so enorm im Trend waren und es leider, mangels fehlender Information, wohl immer noch sind.

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Man kann sagen, sie sind Teil der Lösung des Problems, während die Schotterwüsten das Problem an sich darstellen. Die mageren Standorte beherbergen nämlich all diese Pflanzenarten, die stark im Rückgang begriffen sind, zum Teil auf der Roten Liste stehen, und damit all die Tierarten, die von diesen Pflanzenarten abhängig sind.

Außerdem, um noch einmal auf die Klimaproblematik zurückzukommen: es ist sicher die naturnähere Antwort Pflanzen zu wählen, die relativ trockenresistent sind als sich ausgeklügelte Bewässerungssysteme für trockenheitsanfällige Arten auszudenken. Es ergibt also schon deshalb Sinn, wenn ihr euch bei der Anlage eines Kiesbeetes mit diesen Arten intensiver beschäftigt. Sie werden in Zukunft bestimmt eine entscheidende Rolle spielen.

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Wenn ihr die Pflanzen für euer sonniges Magerbeet auswählt, ist es sinnvoll, Arten auszuwählen, die auf naturnahen ähnlichen Standorten in der Region vorkommen. Wenn ihr euch darüber nicht so sicher seid, dann fragt in der Staudengärtnerei eures Vertrauens nach, die wissen häufig gut Bescheid. Mit Hilfe der unten stehenden Tabelle könnt ihr schon einmal eine Vorauswahl treffen, zu der ihr euch dann in der Gärtnerei noch beraten lassen könnt.